KI-Anrufbeantworter - Weiterleitungsregeln
Mit den Weiterleitungsregeln können Kanzleien genau festlegen, wann ein Anruf vom KI-Anrufbeantworter an eine reale Person weitergeleitet wird. So lässt sich steuern, in welchen Fällen die KI das Gespräch selbst fortsetzt – und wann ein menschlicher Ansprechpartner übernehmen soll. Der KI-Anrufbeantworter wird damit zu einem intelligenten Filter, der Routineanrufe selbst abwickelt, aber bei wichtigen oder sensiblen Themen automatisch an das Kanzleiteam übergibt.
1. Vorteile
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Schnelle Reaktion: Dringende Anrufe werden sofort an den richtigen Ansprechpartner weitergeleitet.
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Gezielte Priorisierung: Wichtige Kontakte (z. B. Mandanten, Behörden, Partner) gelangen direkt zu einer realen Person.
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Effizientere Fallbearbeitung: Die KI filtert Routineanrufe, das Team konzentriert sich auf relevante Anliegen.
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Nahtloser Ablauf: Wird ein Anruf weitergeleitet und niemand nimmt ab, führt die KI das Gespräch automatisch weiter.
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Mehr Vertrauen: Mandanten erleben eine professionelle Kombination aus KI-Unterstützung und persönlicher Betreuung.
2. Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Wie funktionieren die Weiterleitungsregeln?
Eine Weiterleitungsregel besteht aus drei Komponenten:
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Regel (Trigger): Definiert, wann ein Anruf weitergeleitet wird – z. B. basierend auf Telefonnummer, Personengruppe oder bestimmten Aussagen.
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Ziel (Empfänger): Die Telefonnummer, an die weitergeleitet wird – meist Sekretariat, Partner oder Sachbearbeiter.
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Fallback: Falls niemand abnimmt, übernimmt der KI-Anrufbeantworter wieder das Gespräch und führt es automatisch fort.
So bleibt der Ablauf nahtlos – auch wenn der menschliche Ansprechpartner nicht erreichbar ist.
2. Ablauf einer Weiterleitung
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Ein Anruf kommt beim KI-Anrufbeantworter an.
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Die Regel erkennt, dass der Anruf weitergeleitet werden soll.
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Alles, was die KI bis zu diesem Zeitpunkt erfasst hat, wird gespeichert (z. B. Name, Anliegen, Kontaktdaten).
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Der Anruf wird an den hinterlegten Empfänger weitergeleitet.
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Wenn jemand abnimmt: Das Gespräch läuft wie ein normaler Telefonanruf weiter.
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Wenn niemand abnimmt (nach ca. 15 Sekunden):
Der Anruf wird automatisch an den KI-Anrufbeantworter zurückgeleitet, der das Gespräch fortsetzt und die fehlenden Informationen erfragt. -
Erkennt das System, dass stattdessen eine Mailbox antwortet, wird ebenfalls automatisch zurück an die KI übergeben.
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So gehen keine Anrufe verloren – und alle Informationen landen sicher im Fall.
3. Arten von Weiterleitungsregeln
a) Nummernbasierte Weiterleitung
Diese Variante ist einfach und zuverlässig.
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Anrufe von bestimmten Telefonnummern werden automatisch an einen festen Ansprechpartner weitergeleitet.
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Beispiel: Stammmandanten oder Großkunden sollen direkt mit einem Partner sprechen.
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Vorteil: Wichtige Kontakte gelangen sofort zu einer realen Person, ohne vorher durch die KI geführt zu werden.
Hinweis: Bei nummernbasierten Weiterleitungen wird nur der Weiterleitungsstatus dokumentiert – kein Gesprächsprotokoll oder Transkript erstellt.
b) Personen- oder rollenbasierte Weiterleitung
Hier erkennt der KI-Anrufbeantworter wer anruft oder in welcher Rolle die Person handelt.
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Anrufe von bestimmten Kategorien (z. B. Anwälte, Richter, Staatsanwälte, Gutachter, Zeugen) können automatisch weitergeleitet werden.
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Beispiel: Ein Staatsanwalt ruft zu einem laufenden Verfahren an – der Anruf wird direkt an den zuständigen Anwalt weitergegeben.
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Vorteil: Professionelle oder sensible Kontakte erhalten sofort persönliche Betreuung.
Fehlt eine gewünschte Rolle, kann sie über den Jupus-Support angefragt werden (support@jupus.de).
c) Sprach- oder inhaltsbasierte Weiterleitung
Diese Regelart ist die flexibelste.
Hier entscheidet der Inhalt des Gesprächs, ob weitergeleitet wird.
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Beispiel 1: Wenn der Anrufer sagt, „es ist dringend“, wird der Anruf direkt weitergeleitet.
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Beispiel 2: Wenn der Anrufer ein bestimmtes Schlüsselthema nennt, z. B. „Auto gestohlen“, „Unfall passiert“ oder „Polizei war vor Ort“.
Vorteil: Die KI erkennt selbst komplexe Situationen und kann in Echtzeit entscheiden, ob menschliche Unterstützung erforderlich ist.
4. Darstellung in Jupus
Alle weitergeleiteten Anrufe sind in der Anrufübersicht klar erkennbar:
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Jeder Anruf trägt das Label „Weitergeleiteter Anruf“.
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In den Anrufdetails sehen Sie:
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den Grund der Weiterleitung,
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welche Regel die Weiterleitung ausgelöst hat (z. B. nummernbasiert, rollenbasiert, sprachbasiert).
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Damit bleibt jederzeit nachvollziehbar, wann und warum ein Anruf an einen Menschen übergeben wurde.
3. Tipps
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Starten Sie mit wenigen, klar definierten Regeln – zu viele Überschneidungen können zu Fehlleitungen führen.
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Prüfen Sie regelmäßig, ob Ihre Regeln noch sinnvoll sind oder angepasst werden müssen.
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Nutzen Sie rollen- oder sprachbasierte Regeln, um Prioritätsthemen automatisch zu erkennen.
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Verwenden Sie feste Telefonnummern als Ziele, um stabile Weiterleitungsprozesse sicherzustellen.
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Dokumentieren Sie im Team, wer für welche Fälle oder Anrufergruppen zuständig ist.
4. Häufige Fragen & Antworten
- Wird das Gespräch nach der Weiterleitung weiter aufgezeichnet?
Nein. Sobald der Anruf an eine reale Person übergeben wurde, erstellt der KI-Anrufbeantworter kein Transkript mehr. Nur der Teil vor der Weiterleitung wird gespeichert. - Kann ich eigene Weiterleitungsregeln anlegen?
Ja. Jede Kanzlei kann individuell festlegen, welche Bedingungen zur Weiterleitung führen. - Was passiert, wenn niemand den Anruf entgegennimmt?
Nach ca. 15 Sekunden greift der Fallback: Der Anruf wird automatisch an die KI zurückgeleitet, die das Gespräch fortsetzt. - Funktionieren Weiterleitungen auch zu VoIP-Links oder wechselnden Nummern?
Aktuell nicht. Weiterleitungen funktionieren ausschließlich mit statischen Rufnummern (z. B. Direktwahlen). - Was passiert bei zu vielen Regeln?
Zu komplexe oder sich überschneidende Regeln können zu Fehlleitungen führen. Halten Sie Ihre Regeln daher einfach und eindeutig.